Montag, 11. Juli 2011

Weihnachten in Lago Titicaka und Isla del Sol (Dezember 2009)

Wir hätten ja nicht gedacht, dass wir einmal wahrhaftig am Titicaca-See stehen würden, ein See, dessen Namen so manchem in Grundschuljahren ein freches Lachen ins Gesicht zauberte.

Lago Titicaca
Mit einer Fläche von über 8.000 Quadratkilometern ist der Lago Titicaca der größte See Südamerikas und entspricht etwa dem 15-fachen des Bodensees. Er gehört teils zu Bolivien, teils zu Peru und befindet sich auf der Hochebene in den Anden. Die Hinfahrt durchs Gebirge und das, was man vom See schon mitbekam, waren wunderschön. Die Stadt Copacabana jedoch, in der wir unterkamen (um von dort aus zur inmitten des Sees gelegenen „Insel der Sonne“ zu gelangen) war eher heruntergekommen. Dem Strand fehlte der Charme aufgrund des vielen Mülls auf dem Boden und all den charakterlosen, Imbissbuden. Süß waren aber die geschmückten Baby-Lamas, von denen man für Geld  Fotos machen konnte und das schnuckelige Hotel, in dem wir Weihnachten verbrachten. 

Ein Ausflug zur Isla del Sol sollte unser Leben verändern. Auf dem Boot lernten wir das niederländische Mädchen Tessel kennen, welche uns von ihren Uni-Plänen erzählte. Die Illumination, auf die wir so lange gehofft hatten! Es war, als ob ein Heiligenschein um ihren Kopf herum erschien und ein Engelschor uns zuträllerte, während sie sprach. In Amsterdam sollte es einen Studiengang namens „Liberal Arts and Sciences“ geben, bei dem man seine Kurswahl selbst zusammenstellen könne. Die einzige Pflicht bestünde darin, verschiedenste Fächer aus allen drei Disziplinen zu kombinieren- den Geisteswissenschaften, Sozialwissenschaften und Naturwissenschaften- was einem die Möglichkeit eröffne, seine mannigfaltigen Interessen weiter zu verfolgen. Da wir es immer schon als Qual empfanden, uns nur für einen Studiengang zu entscheiden, wo es doch so unendlich viele interessante Dinge zu lernen gibt, schien dies als ideale Variante uns nach freier Manier weiterzuentwickeln. 

Tessel, Jane, laura
Mit Tessel verbrachten wir auch den Tag auf der Isla del Sol, auf der wir einige Inka-Stätten erkundeten, Cholitas bei der Arbeit auf dem Felde zusahen und uns an der Natur erfreuten.

Kurz darauf stand Weihnachten vor der Tür: während Jane und Lee nicht sonderlich viel Wert auf eine traditionelle Zeremonie legten, hatte es sich Laura in den Kopf gesetzt, nach deutschem Brauche angemessen zu zelebrieren. Die Suche nach einem echten Weihnachtsbaum gestaltete sich als schwierig, ebenso wie die nach einem Truthahn. Am Ende fanden wir zwar nur einen Mini-Plastik-Baum, den wir mit Girlanden und Lichterketten schmückten, und auch ein ganzer Truthahn zur eigenen Zubereitung ließ sich nicht finden. Dafür hatten wir aber ein deluxes Gänge-Menü im Restaurant, inklusive TruthahnJ -und viel Alkohol auf dem Hotelzimmer. Mit Weihnachtsmützen auf dem Kopf, sangen wir deutsche und englische Weihnachtslieder und auch ein paar Gedichte wurden von Laura vorgetragen. Ein gelungenes, besinnliches Fest, obgleich Weihnachten ohne Familie und Schnee natürlich nicht dasselbe ist.

Cholitas beim Chillen
Una cholita


Kirche bei der Copacabana
Lago Titicaca


Guide verteilt Cocablätter gegen Höhenkrankheit


Inkaruine

Inkaruine


alte Inkastätte


grasendes Lama



Hafen an der Isa del Sol
unser geschmücktes Hotelzimmer
Beim Truthahn speisen
jemand hatte wohl zuviele Drinks..
Merry Christmas!


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