Montag, 11. Juli 2011

Ouro Preto- ein friedliches Idyll am Ende der Welt (November 2009)

Ouro Preto hat uns sofort verzaubert. Kein Wunder, dass dieser Ort einer der Hot Spots für Touristen ist. Überdies ist er von historischer Bedeutung, da hier einst das Gold für die portugiesische Krone abgebaut wurde. Er ist umgeben von einer Berglandschaft und überall findet sich steiles Pflaster, weshalb einem ungeübten hier nach ein paar Stunden schon die Puste ausgehen kann. Wir verbrachten den ganzen Tag damit, rumzuschlendern und uns die unzähligen antiken Gebäude und Kirchen im Barockstil anzuschauen, denn während andere Städte einen historischen Kern haben, wirkt ganz Ouro Preto wie aus einem romantischen Bildband entsprungen. Der Baustil ist für Brasilien eher untypisch, weshalb wir hier eher den Eindruck hatten, in einer alten europäischen Stadt zu sein.


Ouro Preto bedeutet übrigens "schwarzes Gold", was auf das Eisenoxid zurückzuführen ist, welches das Gold schwarz färbte. Im 18. Jahrhundert herrschte hier nämlich ein regelrechter Gold-Boom und Ouro Preto war das Hauptabbaugebiet für Gold in ganz Südamerika. All das Gold wurde zur Kolonialmacht Portugal geschifft, wobei ein Teil nach Großbritannien ging, welches Portugal zu der Zeit militärisch unterstützte. Ein Junge, der uns ansprach und durch die Stadt begleitete, führte uns zur stillgelegten Goldmine seines Freundes. Sie war definitiv keine der professionell geführten Minen, die man im Lonely Planet findet, aber so kamen wir in den Genuss einer sehr ausführlichen Privatführung. Beim Rundgang durch die engen Höhlen dieser Mine, erfuhren wir mehr über die Arbeitsbedingungen der afrikanischen Sklaven. Diese kamen aus unterschiedlichen Stämmen; um jedoch jegliche Form von Protest von vornherein zu unterbinden und sie noch mehr zu demoralisieren, wurden sie voneinander getrennt. Sie schufteten sehr hart und waren giftigen Substanzen ausgesetzt, sodass kaum einer von ihnen länger als sieben Jahre durchhielt. Damit sie kein Gold stehlen konnten, durften sie nichts weiter als Shorts tragen. Daher schluckten viele von ihnen bis zu ein Kilo Gold am Tag, um sich so nach Jahren von ihren Besitzern freizukaufen.


In der Goldmine
 


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