Freitag, 6. November 2009

'Cidade maravilhosa' Rio de Janeiro- Ende Oktober, Anfang November



In Rio de Janeiro hatten wir ein Couchsurfing-Erlebnis der anderen Art: Mitten im Tijuca-Wald, fernab des Zentrums, hausten wir bei einem Althippie mit einem abgefahrenen Lebenslauf.
Mit seinen ueber 60 Jahren hatte er schon so gut wie alles durchlebt, was es zu erleben gibt: eine wilde Hippiezeit als Roadie (Fahrer und Helfer fuer Bands on Tour) von Iggy Pop, 20 Jahre in einem Loft in Manhattan mit Freunden aus der New Yorker Boheme, als Neon-Installateur am World-Trade Center gejobbt und schliesslich, nach mehreren missglueckten Ehen zu Brasilianerinnen, in Rio haengengeblieben.
Er war so belesen, dass er wahrhaftig zu jedem Thema etwas zu sagen hatte. Man brauchte ihm nur ein Stichwort geben und sogleich rasselte er, ohne Punkt und Komma, jegliche zugehoerigen Daten und Zusammenhaenge herunter. Erst einmal in Rage geredet, hoerte er auch so schnell nicht wieder auf und man bekam glatt das Gefuehl, wieder die Schulbank zu druecken.

Zu Rio koennen wir sagen, dass es tatsaechlich so schoen ist, wie man es sich ausmalt: das Stadtzentrum ist umringt von Granit-Huegeln (Morros) und gepraegt von Buchten und Straenden entlang der Ufer.




Je nach Gemuetslage kann man also entweder ins urbane Grossstadtleben abtauchen, sich am Strand von Copacabana in der Sonne aalen, oder aber auch den Gipfel des Corcovados (einem Wahrzeichen Rio's) erklimmen, von dem sich die bedrohliche Statue des 30 Meter hohen Christo Redentor (Christ der Retter) schon aus der Ferne abzeichnet.




Dern Ausblick, den man von dort ueber diese wunderbare Stadt (cidade maravilhosa; der Spitzname Rios) hat, ist einfach nur fantastisch, obgleich er mit gefuehlten 2000 anderen Touristen geteilt werden muss.



 

Genau wie das Stadtbild, koennten auch die Menschen Rios sowie das Nachtleben vielfaeltiger nicht sein.
In Lapa ist am Wochenende die Hoelle los; Tausende von Partywuetigen tollen dich an dicht gedraengt durch die Gassen, unterm Arcos da Lapa-Aquaedukt (einem Wahrzeichen Rio's; Mitte des 17. Jhd.'s gebaut um Wasser in die Innenstadt zu transportieren) spielen Samba-Kapellen und wird auf offener Strasse getanzt, und der fuer Rio typische Caipirinha geht hier literweise ueber die Theke.

Wenn man nach so einer Partynacht im Bus nach Hause sitzt, passiert man die unzaehligen Favelas, deren abertausende Lichter wie ein Sternenmeer funkeln. Aus der Distanz betrachtet, wirken die in den Berg gebauten Siedlungen malerisch, sie birgen aber eine traurige Wahrheit. Hier leben die Aermsten der Armen, oft direkt neben ihren reichen Nachbarn, dennoch isoliert in ihrer eigenen Welt. Wir haben eine der 'besser-situierten' Favelas besucht und hatten das Gefuehl in einem Zwergendorf gelandet zu sein, da die Menschen hier auf engstem Raum in winzigen, direkt aneinandergereihten  Hauesern wohnten.

Ueberraschenderweise gab es in dieser Siedlung sogar Miniatur-Geschaefte, -Bars und -Friseure, wie in einem Parallel-Universum. Es war schon seltsam irgendwie, da man von allen Menschen angestarrt wurde, als haetten sie noch nie einen Westler in ihrem Leben gesehen.




 
 

Wir haetten auch gerne einen Blick in die Cidade de Deus (City of God; bekannt durch den gleichnamigen Kinofilm) geworfen. Da diese aber zu den gefaehrlichsten Favelas Rio's gehoert, wurde uns vehement davon abgeraten, sofern uns unser Leben lieb ist.
Jedenfalls regen einen diese Bilder, die allgegenwaertig sind, aber auch die zahlreichen Gespraeche mit unseren Hosts ueber die aktuelle Politik, ziemlich zum Nachdenken an...

Streetart São Paulo












Kultur-Wunderland im Concrete Jungle- São Paulo Oktober 09



Samba tanzen auf der Strasse, Streetart wohin das Auge reicht und ein riesiges Spektrum an kulturellen Angeboten- Das Gegenteil von "Concrete Jungle" mit unterkuehlten Leuten, als das uns São Paulo beschrieben wurde. Es stimmt schon, dass die Stadt nicht mit Straenden oder einer eindrucksvollen Natur aufwarten kann und eher einer Anhaeufung von grauem Zement gleicht, nichtsdestotrotz besticht sie durch ihren kosmopolitischen Flair und die pulsierenden Menschenmassen. Wenn man beispielsweise zur Rush Hour die Metro benutzen moechte, erinnert einen das bizarre Bild von ungelogen ca. 500-1000 wartenden Menschen eher an das Gedraenge vor einem Madonna-Konzert, als an einen Bahnhof!

Waehrend unserer Woche hier wuchs die Begeisterung fuer Brasilien, dem Land der Gegensaetze und es ist jetzt schon klar, dass wir hierher zurueckkehren muessen. Gleich am ersten Tag unseres Aufenthaltes brachte uns unser Host Daniel zu einem Strassenfest namens "Peruada". Diese Parade, von Jura Studenten zum Leben erweckt, hat ihren Ursprung in einem Studentenstreich. Vor gut 10 Jahren stahlen ein paar Studenten einen Truthahn vom Landgut ihres Professors, brieten ihn und boten dem Unwissenden davon an. Ueber die Jahre hinweg ist aus diesem Streich die Tradition erwachsen, jedes Jahr zuerst in der Uni vorzufeiern, um danach verkleidet in einer grossen Parade mit Umzugswaegen einen Plastiktruthahn hinterherzupilgern, was Tausende von Schaulustigen anlockt.


Mit unserem Host Daniel!

Die folgenden Tage waren aehnlich turbulent, denn diese ganze 17 Millionen Einwohner zaehlende Metropole schlaeft nie! São Paulos Nachtleben ist legendaer- selbst an verregneten Sonntagen schallt Musik durch die Gassen und man sieht Paulistanos in Bars Samba tanzen, woran wir uns natuerlich auch versucht haben.
Dieser Tanz- vorrausgesetzt alleine getanzt- erfordert ein Hoechstmass an Koordination. Als wir uns die Proben einer Sambaschule fuer den kommenden Karneval angesehen haben, konnten wir ueber die Tanzkuenste der Sambataenzerinnen sowie ihre uebermenschlichen Astralkoerper nur staunen. Viele Sambaschulen oeffnen im Herbst ihre Pforten fuer die Oeffentlichkeit. Es gibt unterschiedliche Schulen, die jedes Jahr mit neuen, eigens fuer den Karneval kreierten Mottos gegeneinander antreten, auf die dann auch die Kostueme abgestimmt werden. Sie koennen von allem handeln, oft jedoch von Nationalstolz ("Sou Brasileiro con muito amor!") und werden wie ein Mantra den ganzen Abend ueber wiederholt, was aber dank mitreissenden Rhytmen keineswegs langweilig ist. Man kann sich diese Proben viel eher wie eine grosse Hinterhof-Party vorstellen, auf der Menschen jeder Altersklasse und sogar Muetter mit ihren Kleinkindern ausgelassen feiern. Fuer uns war es faszinierend zu sehen, wie passioniert die Brasilianer und wie tief verankert Tanz und Gesang in der Kultur sind.

Neben dem Tanz ist die bildende Kunst ein wesentlicher Bestandteil der Kultur São Paulos. Das Stadtbild ist gepraegt von vielen hervorragenden Museen(u.a. MASP- ein Palast der modernen Kuenste) und phantasievollen Graffitis, die selbst die dunkelste Gasse in einen Kunstgarten verzaubern.
Auf einer von Couchsurfern organisierten Graffiti-Tour schlenderten wir durch die buntbemaltesten Viertel wie z.b. Vila Madalena und waren hingerissen von der Ausdrucksstaerke der Bilder und der Kreativitaet der Kuenstler.
















Waehrend unserer Woche hier lernten wir unseren Host Daniel ziemlich gut kennenen, was teilweise auch daran lag, dass wir auf engstem Raum aufeinandergepfercht in einer 30 Quadratmeter-Wohnung hausten ;). Als Assistent eines Richters bestreitet er seinen Lebensunterhalt und er verhaelt sich tatsaechlich so, wie man es naiverweise von einem Vertreter des Rechts erwartet. Man wuerde ja eigentlich annehmen, dass jemand mit diesem gesellschaftlichen Status eher mit seinesgleichen verkehrt und versnobt ist- sowie der Regelfall in Brasilien- Daniel jedoch unterhaelt sich mit jedem auf Augenhoehe und ist ausserordentlich grosszuegig und freundlich.

So stark wie unsere Begeisterung fuer diese Stadt und ihre Leute, war aber auch die Erschuetterung darueber, wie enorm Arm und Reich auseinanderklaffen. Wir wohnten nicht im schlechtesten Viertel São Paulos, trotzdem sah man auch hier -so wie ueberall- Menschen, die ihr Heim aus Pappkartons errichtet hatten. Dies ist ja auch am Hamburger Hauptbahnhof kein seltener Anblick, uns erschreckte jedoch das Ausmass und die Tatsache, dass so viele der Obdachlosen noch Kinder waren.
Wie zu Anfang erwaehnt, sprachen wir von Brasilien als Land der Gegensaetze:
Man sitzt draussen in einem Cafe, waehrend sich zwei Meter neben einem ein Obdachloser auf dem Boden kruemmt. Dieser Anblick ist trostlos, viel ernuechternder jedoch ist es festzustellen, dass unsere brasilianischen Freunde sich damit abgefunden haben, schliesslich koenne es einem "nicht jeden Tag schlecht deswegen gehen", sie schlicht in einer anderen Realitaet aufgewachsen sind als wir.
Wir fragen uns, wie an einem Zustand etwas veraendert werden kann, wenn er als Normalitaet angesehen wird. In Deutschland ist diese Haltung ja leider nicht grossartig anders, wenn auch die Situation wesentlich weniger gravierend ist.

Surfer's Paradise- Florianopolis Oktober 09

Forianopolis ist eine entzueckende Stadt auf der Ilha de Santa Catarina im Suedosten Brasiliens, die durch ihren italienishen Urlaubsflair besticht und ein beliebtes Reiseziel bei Brasilianern,
Argentiniern und Uruguayern ist.


Hier lebten wir etwas ausserhalb vom Stadtzentrum in Campeche bei einem droemeligen Couchsurfer, der den Tag mehr schlafend als lebend verbrachte. Er arbeitete als Tattoo-Artist und in seiner Freizeit baute er hauptsaechlich Joints, um dann kurz darauf vor der Glotze einzupennen, anstatt sich mit uns zu unterhalten.


Ein Gutes hatte dieses Zuhause aber schon-
der Strand war nur fuenf Minuten entfernt, an dem sich Surfer (der Sueden Brasiliens, insbesondere Floripa, ist einer der besten Surfingspots) und sonnengebraeunte Brasilianerinnen tummeln. Der Dresscode am Strand lautet hier “Je knapper desto besser!”, heisst: Frauen tragen Tangas und Maenner schmuecken sich mit enganliegenden Speedos.






Das Landschaftsbild der Insel ist gepraegt von malerischen Buchten, riesigen Seen und in froehlichen Pastellfarben getuenchten Haeusern, sowie Sandduenen, die sich perfekt zum Sandboarden eignen. An einer dieser Duenen wurden wir das erste mal mit dem Nationaltanz Forró (foh-hoh) bekannt gemacht. Dieser, aus dem afrikanisch gepraegten Nordosten stammende Tanz, ist neben dem Samba der beliebteste Volkstanz und Musikstil Brasiliens und vereint Trommel- mit Akkordeonklaengen.
Wir haben uns geschworen, zumindest einen dieser Taenze bis zum Ende unserer Reise zu beherrschen.

Ein imposantes Wasserkonzert- Iguazú Oktober 09

Das gigantische Rauschen der Iguazú-Wasserfaelle uebertoente jedoch schon bald die Hektik und den Trubel der Stadt. Ganze 275 Wasserfaelle stuerzen teilweise ueber 80 Meter in die Tiefe, wo sie sich zu einem gigantischen Schaumbad vereinen.
Auf verschiedenen Wanderwegen durch den Regenwald der brasilianischen, sowie argentinischen Seite, kann man sich einen Eindruck ueber das Ausmass dieses 67.000 Hektar grossen Nationalparks verschaffen.
Auf Stegen konnte man direkt ueber den Wasserfaellen entlanglaufen, bis man direkt neben den herunterprassenden, tosenden Wassermassen stand.



Das Panorama, welches sich vor uns eroeffnete, war einfach ueberwaeltigend: kreisende Adler ueber unseren Koepfen, mannigfaltige Wasserfaelle jeder Groesse, Regenboegen und alles umschliessend der Regenwald! Unsere Weggefaehrten waren gierige Coatis(Nasenbaeren) und wir hatten sogar das Glueck, Affen in freier Wildbar im Geaest herumtollen zu sehen. Dieses irre Natursspektakel konnte sogar ueber Janes Geburtstag fern von Familie und weiterem Freundeskreis hinwegtroesten.



Hektisches Treiben - Ciudad del Este Oktober 09

Per Anhalter fuhren wir weiter nach Ciudad del Este und durch Glueck befanden wir uns im gleichen Wagen wie ein Buergermeister, der so spendabel war, uns die weitere Fahrt in einem Luxusbus zu sponsorn. Heisst, Champus, Wein und Essen geniessen waehrend sich das Polster per Knopfdruck in perfekte Schlafposition justieren laesst.


Ciudad del Este ist fuer seine guenstigen Elektronikgeraete sowie seine Korruption bekannt. Die Stadt glich einem einzigen, riesigen Schwarzmarkt.
Abgesehen von Computern und MP3 Playern konnte man sein Waffenarsenal auch mit diversen Elektoschockern, Klappmessern und Revolvern aufbessern.

Paraguay ist neben Bolivien das zweitaermste Land Suedamerikas, was uns auch gleich schon nach Ankunft am Busterminal bewusst wurde. Halbseidene Gestalten mit Brustbeuteln riefen uns ¨Cambio!¨ hinterher, die Aufforderung, bei ihnen das Geld umzuwechseln. Direkt neben dem Busterminal befand sich ein Slum, in denen die Guaraní auf notduerftigste Art in Wellblechhuetten lebten und ihr Essen auf kleinen Feuerstellen erwaermten. Sie sind die Ureinwohner Paraguays und gesellschaftlich benachteiligt, weshalb auch die Kinder ihre Familien fianziell unterstuetzen, also betteln oder auf den Strassen Softdrinks und andere Waren verkaufen.
(Guaraní ist uebrigens ebenfalls die Bezeichnung fuer ihre Sprache; ca. 95% der Bevoelkerung Paraguays sind jedoch Mestizos, haben also indigenen sowie europaeischen Ursprung und sprechen neben Spanisch G. als erste Wahl.)





Nach Jahrzehnten der Diktaktur wurde der jetzige Praesident Nicanor Duarte Frutos 2003 erstmals in einer demokratischen Wahl als Praesident in ein durch und durch korruptes System gewaehlt. Es ist also nicht verwunderlich, dass das Vertrauen der Bevoelkerung in Frutos- welcher der selben Partei wie seine korrupten Vorgaenger angehoert- gespalten, sowie die Lage im Land als unstabil zu bezeichnen ist.
Dies laesst sich auch daran erkennen, das jedes etwas noblere Haus stark bewacht wird und Banken teilweise gar an einen Hochsicherheitstrakt erinnern. Einmal, als wir Geld abgehoben haben, fiel uns auf einmal ein Wachmann in einem Security-Auto auf, der uns wirklich die ganze Zeit beobachtete. In dieser hektischen Stadt muss man staendig seine sieben Sinne beisammen halten. Sei es waehrend einer turbulenten Fahrt mit dem Mottoradtaxi [man achte bitte auf Janes gutsitzenden Helm, der hier zusaetzlich fuer Sicherheit sorgt ;) ] durch den Feierabendverkehr, bei der einem das Adrenalin nur so durch den Koerper schiesst, oder waehrend man permanent Preise verhandelt, um nicht um sein Rueckgeld beschissen zu werden.

Da wir nicht nur durch Reisefuehrer, aber auch durch unsere Couchsurfer gewarnt wurden, immer Acht auf unsere Sachen zu geben und nie anderen aufzuschliessen, hatten wir schon haeufig ein mulmiges Gefuehl sobald der Abend daemmerte.

Es waere jedoch vermessen, nach unserem Kurzaufenthalt in einer Stadt, der nicht der beste Ruf vorrauseilt, die von vornherein nur als Transitstop gedacht war und in der wir fast ausschliesslich Kontakt zu unserem libanesischen Couchsurfer hatten, das Land und seine Bevoelkerung zu verurteilen.
Die einzige erfreuliche persoenliche Erfahrung, die ich(Jane) hier hatte, war auf der Strasse mit einer aelteren Kraeuterfrau Tereré zu trinken und mich mit Haenden und Fuessen mit ihr zu verstaendigen. Tereré ist das Nationalgetraenk Paraguays und wird bei jeder Gelegenheit getrunken.
Anstatt heissem, wird der Mate-Tee hier mit eiskaltem Wasser aufgegossen, dem vorher verschiedenste kleingemoerserte exotische Kraeuter -je nach gewuenschtem Effekt auf den Koerper- beigemischt werden.

Auf den Spuren Che Guevaras- Rosario Oktober 09




























Mit unserem viel bereisten Host Tolga haben wir konkretere Reiseplaene geschmiedet und festgestellt, dass es, falls wir alle unsere Plaene realisieren wollen, Sparmassnahmen zu treffen gibt. Deshalb haben wir uns vorgenommen, ab jetzt einige Strecken per Anhalter zurueck zu legen.
Unsere erste  "A dedo"  Erfahrung in Suedamerika verlief abenteuerlich, aber problemlos. Wir haben uns mit mehreren Leuten ueber das Thema Trampen unterhalten und wie es den Anschein hat, ist es in einigen Regionen Suedamerikas nicht ungewoehnlich und verhaeltnismaessig sicher.
Im Schneckentempo ging es also auf verschiedenen Lastern, unter anderem auch einem Muelltransporter, nach Rosario, wo wir von unseren neuen Hosts, Lucy und Lis, warmherzig empfangen wurden. Entgegen unserer Erwartungen ist in Che Guevaras Geburts- und wichtiger Hafenstadt einiges los. Es gibt viele Studenten und eine Couchsurfing Community, die sich regelmaessig trifft. Das Zentrum- ein eigenartiger Mischmasch aus umwerfenden Gebauden des fruehen zwanzigsten Jahrhunderts und haesslichen Wolkenkratzern, besitzt einen einladenden Flair. 





Anstat wie geplant einem Tag, blieben wir ganze fuenf Tage. Abgesehen von uns gab es noch zwei andere Couchsurfer: ein Amerikanerin und eine Israelin, die traditionelles israelisches Essen fuer uns kochte. Das Highlight unseres Rosario Aufenthalts jedoch war die Fahrt zu den subtropischen Inseln des Rio Paraná. Auf diesem unbewohnten, naturbelassenen Stueck Erde fuehlten wir uns wie Kinder in einem Abenteuerroman. Wie Pippi Langstrumpf wanderten wir ueber gruene Wiesen und Tuempel, durchstreiften Waelder und wurden von wilden Pferden ueberrascht.




Insgesamt ist Rosario mit seinem Angebot an Aktivitaeten und Gewaessern eine sehr lebenswerte Stadt. Das Einzige, was wir zu lamentieren haetten, waere das dortige Nachtleben. Ganze drei Naechte verbrachten wir damit, eine geeignete Party zu finden. Leider vergeblich. Die Musik, die gespielt wurde bestand aus einem ohrenbetaeubendem Gemisch aus Cumbia und 90er-Jahre Techno, welches nur noch von den dreist-penetranten Machotypen getoppt wurde, die einen auf wiederwaertige Weise anbaggerten.