Donnerstag, 22. Januar 2009

Perth

Unser erster Eindruck: What the hell! Alter, ist es heiss und was geht bitte mit den Preisen ab? Unseren bisher gelebten Standard koennen wir hier definitiv nicht weiterfuehren. Waehrend wir in Thailand jeden Tag fein im Restaurant speisen konnten, mussten wir hier nun auf Sparflamme leben. Heisst: wir kaufen bei Woolworth und suchen nach den Specials; meistens gab es Bohnen (das Billigste was hier zu finden war, umgerechnet ca. 35 Cent) und Gemuese, dass grad im Angebot war. Bisher haengt es uns noch nicht zum Halse raus.
Von ein paar Deutschen, die wir in unserem Hostel (MIT 20 BET
TEN IN EINEM ZIMMER!!!!) kennengelernt haben und mit denen wir viel Zeit verbracht haben, erfuhren wir auch gleich noch weitere “sich-ohne-viel-cash-durchschlagen-Tipps'', wie beispielsweise “Am Montag gibts Essen und Trinken im Dean umsonst (einem Pub, in dem die Backpacker chillen), in der Buecherhalle kann man das Internet umsonst nutzen, es gibt spezielle Busse, fuer die man nicht bezahlen muss…'' und so weiter! Die Leute haben richtige Strategien entwickelt, wie sie sich ueber Wasser halten koennen. Wir waren jedoch nicht die einzig ausgebufften, die wussten, dass man sich im Dean umsonst den Bauch vollschlagen kann. Wie eine Schar ausgehungerter Geier, standen sie in einer langen Schlange vorm Barbecue und schlangen, gleich einer Essensausgabe im Waisenhaus, gierig jeden Happen hinunter. (Nicht dass wir anders gewesen waeren).

Haetten wir nicht das Glueck, Couchsurfing zu betreiben, wuerden am Tag auch ueber 20 Dollar fuers Hostel draufgehen…Ein Euro entspricht uebrigens ungefaehr zwei Dollar.
Vom Kostenfaktor ist Couchsurfing wirklich perfekt, da man oft umsonst essen kann, ins Internet gehen kann, Lifts bekommt und so weiter, aber auf der anderen Seite, lernt man im Hostel viel mehr Gleichgesinnte kennen, die wie man selbst rumreisen und immer Zeit haben etc. Nichtsdestotrotz bevorzugen wie Couchsurfing, nicht nur der Kosten wegen. Es ist eine gute Moeglichkeit die Leute wirklich kennen zu lernen, da man sie staendig sieht und nicht nur eine oberflaechliche Unterhaltung in der Disko fuehrt. Es ist ausserdem interessant zu sehen, wie unterschiedlich die Menschen in verschiedenen Laendern leben.

Was uns schon im Hostel auffiel, war, dass es vor Deutschen nur
so wimmelt. Ansonsten sind Briten, Iren und Asiaten sehr stark vertreten und eher vereinzelt begegnet man mal einem Amerikaner. Das Hostelleben hat mich (Jane) manchmal etwas ueberfordert. Den ganzen Tag ist etwas los und man sieht staendig neue Gesichter. Es ist schon cool, unter so vielen jungen Leuten zu sein, aber der staendige Smalltalk macht mir teilweise schon zu schaffen. Man kann nicht einfach ins Zimmer gehen, ohne nicht mit jemandem sprechen zu "muessen". Es ist nicht so, als wuerde ich nicht gerne neue Leute kennenlernen oder als wuerden mir die Gespraeche missfallen, aber wenn ich schon fuenf mal erzaehlt habe, wie ich heisse, woher ich gerade komme und wohin ich gehe, krieg ich beim sechsten Mal nen Rappel. Ich muss einfach offener werden.
Der Vibe im Hostel ist aber schon besonders; im Vorhof sitzen sie schon mittags um halb eins und trinken ihren Ghun (das Standardgetraenk der Backpacker, da vier Liter nur zehn Dollar kosten. Auf der Verpackung steht: "Can also contain eggs and woods", da bei der Weinlese einfach das gesamte Feld niedergemetzelt wird. ) und brutzeln ihre Tuetensuppen in der Grossraumkueche. Laessiges Leben...und so wird gehaust:



Uns ist aufgefallen, dass man, wenn man einen Deutschen trifft, oft nicht gerade ueberschwaenglich empfangen wird, im Gegenteil: die erste Reaktion eines Maedels auf unsere Herkunft war: ”Oh nein, nicht schon wieder!”. Franzosen hingegen freuen sich total, wenn sie merken, dass sie es mit ihresgleichen zu tun haben. Wir verstehen ja, dass jeder Auslaender in Australien gerne sein Englisch perfektionieren moechte, aber wir koennen absolut nicht nachvollziehen, warum man seinen eigenen Landsmaennern (generell irgend jemandem) so assig gegenuebertritt, wenn man von sich behauptet weltoffen zu sein und selbst gut aufgenommen werden moechte. Dieses Getue, sich von den Deutschen loseisen zu muessen, wirkt einfach affig.
Davon mal abgesehen, haben wir gemerkt, dass wir, wo immer wir auch hinkommen, ueberrascht sind von der Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Australier. Ueberall, wo man hingeht, wird man gefragt wie es einem geht. Die Bahnhofsangestellten hier beispielsweise sind total locker, machen Witze, geben einem freundlich Auskunft und bringen einen sogar zum Gleis. Man wird nicht von oben herab bedient, nur weil man auf jemanden angewiesen ist. Die Leute scheinen hier ihre Arbeit wirklich gern zu tun, ganz gleich welcher Art und muerrische, verdrossene Gesichter sieht man so gut wie nie. Die Menschen scheinen permanent gut drauf zu sein und Sorgen gibt es anscheinend nicht. Worueber sollte man sich hier auch aufregen? Der Jobmarkt ist ziemlich gut, die Miete passabel und das Wetter durchgaengig traumhaft. Jeder kann sich ein Auto leisten und wohnt in einem netten Haus und der Strand ist auch nur ein paar Minuten entfernt.

Der Kontrast zu Deutschland ist wahrhaft immens. Es sagt schon etwas ueber die eigene Heimat aus, wennn wir egal wo wir hingehen, immer wundern wie anders die Menschen sind. Viele Deutsche sind einander so misstrauisch und reserviert gegenuebe r und zumindest am Anfang herrscht oft eine verstockte und unterkuehlte Stimmung, wenn man mit jemand Fremden redet. Warum nur? Vielleicht der klimatischen Bedingungen oder der Historie wegen? Wir wollen hier so viel positive Energie wie moeglich sammeln, um nicht auch, wenn wir zurueckkommen, in der Bahn ne Flunsch zu ziehen wie Angela Merkel.
Nach dem Aufenthalt im Hostel, sind wir dann zu einem extrem gutaussehnden Typen names Ben gezogen. Die Tage verbrachten wir meistens am Cottesloe Beach. Der weisse Sandstrand wirkte wie aus einem Karibikkatalog. Die Boeschungen, Pflanzen und Felsansammlungen, die den Strand begrenzen, erinnerten uns an Sylt oder Daenemark.


















Da Perth die drittwindigste Stadt der Welt ist, merkte man nicht wie heiss es eigentlic h war und dass man verbrannte.
Unsere naechsten Hosts, war ein Trupp von fuenf Jungs zwischen 21 und 24 Jahren. Wir waren zuerst skeptisch, weil das Couchsurfingprofil eher seltsam wirkte. Im Nachhinein sind wir aber echt gluecklich, die Jungs kennengelernt zu haben. Die Bude war ein Saustall und der ewigsabbernde, hyperaktive, Unterwaesche-zerfetzende, einem ans Bein springende, ins Bett pinkelnde Hund hat echt genervt, aber trotzdem haben wir uns wie zu Haus gefuehlt. Da es zwei Toms gab, wurde der eine Tom Cruise und der andere Tom Hanks genannt. Tom Cruise ist neben seiner Taetigkeit als Elektrodj auch noch Kitesurflehrer und spielt in zwei Bands. Von daher hatten wir das Glueck, dass er uns ca. eine Woche jeden Tag im Kitesurfen unterrichtet hat. Es ist der Wahnsinn, was fuer eine Kraft hinter so einem Drachen steckt.



Es dauert eine Ewigkeit erstmal den Drachen steuern zu koennen, b evor man ueberhaupt aufs Brett kann. Einmal, als Jane die Kontrolle verloren hat, ist sie auf einmal abgehoben wie ein fliegender Fisch und drei Meter durch die Luft gesegelt. Schade, dass wir das nicht auf Video haben.
Wir wollen auf jeden Fall wieder Kitesurfen. Das Problem ist nur, dass der Sport so extrem kostspielig ist: fuer das Equipment blecht man im guenstigsten Falle 3000 Dollar. Surfen ohne Kite macht auch extrem viel Spass, aber viel Zeit verbringt man einfach nur damit, die beste Welle zu erwischen, wohingegen man beim Kitesurfen immer in Bewegung ist.
Von Alain, einem anderen Mitbewohner konnte ich (Laura) ein bisschen Gitarre lernen und meine Fahrkuenste mit seiner Karre erproben.

Cool an den Jungs war, dass sie so spontan und offen und dabei so natuerlich waren. So sind wir beispielsweise ins Kino geschlichen, woraufhin wir nach fuenf Minuten rausgewurfen wurden, sind von vier Meter hohen Klippen ins Wasser gesprungen und haben Kaenguruh gegessen. Trotz des Faktes, dass alle irgendwelche Talente aufgewiesen haben, waren sie in keinster Weise eingebildet. Dadurch, dass die Jungs alle so gut befreundet waren, herrschte immer eine heimelige Stimmung im Hause. Es gab immer jemanden, mit dem man quatschen, zusammen kochen oder ein Glaeschen Ghun heben konnte. Definitiv eine der besten Hosts, die wir je hatten. That's it.



Freitag, 16. Januar 2009

Thailand


Auf der Suche nach der tradionellen Schoenheit Asiens, entschlossen wir uns spontan, den Billigflieger nach Thailand zu nehmen.

Die ersten Tage auf thailaendischem Boden haben wir im Sueden Thailands, in Phuket, verbracht. Phukets Ruf war zwar schon vorher bekannt und Patong Beach, der populaerste Strand dort, hat uns einerseits auch abgestossen - Meere von Sonnenliegen, dickbaeuchige Sextouristen, prollige selbstgefaellige Westler , staendig wird man gefragt, ob man nicht eine "Thai-Massaaa"(=Massage, fuer Maenner auch mit "Happy Ending"...) oder ein "Tuk Tuk"(so heissen hier die offenen Grossraumtaxis) moechte und wenn man am Strand liegt, kommt staendig jemand vorbei, der einem etwas verkaufen moechte- andererseits waren wir von dem Trubel auch fasziniert. Nachts kann man von einer Bar zur naechsten ziehen und ueberall ist etwas los. "Ladyboys" tanzen in den Bars auf Podesten und teilweise fragt man sich, ob sie tatsaechlich einmal Maenner waren. Wir haben auch gehoert, dass sich viele Maenner nur zu Frauen umoperieren, da sie so mehr Geld machen koennen. Was fuer eine abstruse Vorstellung! Fuer kein Geld der Welt wuerde ich meine Sexualitaet verkaufen. Sie definiert doch soviel ueber was man ist.
Phuket hat sicherlich auch andere Seiten, wir haben uns aber nur die extrem touristische angesehen. Die Ortwechsel und das Feiern lassen einen verdammt traege werden!
Ein Wat haben wir uns angeschaut, Wat Chalong, ich liebe diese prunkvollen religioesen Staetten, aber auch hier war alles wieder recht touristisch...
Moechten uns aber nicht beklagen, schliesslich ist das Phuket und wir auch ziemlich planlos.

Unser Trip zum Big Buddha (einer 45 Meter hohen Buddha Statue in den Bergen von der aus man einen wundervollen Blick ueber Phuket haben soll), den wir am selben Tag eigentlich noch machen wollten, wurde jaeh von einem Motorrollerunfall unterbrochen.
Wir hatten uns von zwei freu
ndlichen Thais an einem Strassenimbiss einen von diesen Rollern ausgeliehen, mit denen in Thailand auch Waren transportiert und von denen aus auch alles moegliche an Essen verkauft wird. In den Strassen von Phuket sieht man staendig jemanden, der getrocknete, kleine Tintenfische oder Fleischspiesse und aehnliches vom Roller aus verkauft. Nunja, gleich auf den ersten Metern sind wir mit einem Maedchen aus dem Gegenverkehr zusammengekracht, es ist zum Glueck nichts passiert! Nie wieder Motorroller in Thailand...zumindest keinen klapprigen Gemuesetransporter bzw. zumindest nur noch auf wenig befahrenen Strassen!


Zur thailaendischen Mentalitaet koennen wir bis jetzt sagen, dass die Menschen sehr herzlich und hilfsbereit sind. Wenn man sich nicht von irgendwelchen Schleppern vollquatschen laesst, die einen auf der Strasse ansprechen und einem irgendetwas ueberteuert verkaufen wollen, macht man eigentlich nur gute Erfahrungen.
Es sei denn, man weisst einen selbstgefaelligen, ekligen Westler darauf hin, dass die jungen Thai-Maedchen um ihn herum eigentlich nur sein Geld wollen und ihn gewiss nicht toll finden. Dann kann es schon mal sein, dass die Reaktion der Thais variiert. Viel haette nicht gefehlt und wir haetten einen auf die Ruebe bekommen. So im nachhinein denken wir aber auch, dass es eigentlich nicht unser Bier ist....aber wenn man den ganzen T
ag nur solche Paar-Konstelationen sieht, laeuft halt irgendwann mal das Fass ueber.
Zu einigen Thailaendern haben wir auch Kontakt geschlossen. Beispielsweise haben wir zwei Kuenstler, Pitak uns Zagura, kennengelernt, die in einem Atelier in Patong Beach arbeiten. Viele Stunden verbrachten wir dort, chillenderweise mit einem Singha-Bierchen in der Hand, begleitet von sanften Reggae-Klaengen. Es war zu niedlich, wie sie versucht haben, auf Englisch mitzusingen.

Auf der Suche nach einem guenstigen Tauchkurs sind wir dann schliesslich auf die im Sueden von Koh Tao gelegene Tauchschule Carabao aufmerksam geworden. Die Ueberfahrt war von komplizierterer Natur. Erstmal sind wir mit dem Bus vier Stunden nach Surat Thani gefahren, von wo aus Schiffe in alle Richtungen ablegen, obwohl uns gesagt wurde, dass die Fahrt nur 40 Minuten dauern wuerde. Hungrig, miefend und planlos kamen wir dann abends im verregneten Surat Thani an und wurden sogleich von Schleppern auf die "guenstigsten" Angebote hingewiesen. Wir lehnten jedoch dankend ab und schlossen uns einer Gruppe von gleichgesinnten Tschechen und Finnen an, die ebenfalls mit dem Boot weiterreisen wollten.
Am Hafen angekommen, erfuhren wir dass die Nachtfahrt ganze neun Stunden dauern wuerde, worueber Jane ueberhaupt nicht amuesiert war, weil es ihr schon den ganzen Tag nicht gut ging. Nach einigem Hin und Her konnte sie sich letztendlich dazu durchringen das Boot zu nehmen und nicht die Nacht im Hotel zu verbringen. Angenehmerweise stellte sich die Fahrt jedoch als relativ ruhig und reibungslos heraus. Der ganze Kutter war mit Matten ausgelegt, wo wir uns ein Lager errichteten und nur hin und wieder wurde der Frieden durch eine herumkrabbelnde Kakerlake gestoert.

Die Insel Koh Tao ist im Vergleich zu Phuket viel idyllischer und ruhiger. Man wird auf der Strasse nicht dauernd angeschnackt und der Hauptteil der Leute, der hierher kommt, scheint aus Backpacker-Volk zu bestehen. Also eher unser Ding. Waehrend in Phuket weitlaeufige Straende mit massig Sonnenschirmen und Strandliegen Standard waren, so wirkt hier alles verspielter. Gebirge, die am Ufer zu Felsformationen auslaufen, gehen ueber in kleine Buchten mit naturbelassenen Straenden. Huegelige Schotterpisten, auf denen sich Motorrad und streunender Hund "Hallo" sagen und sich auch mal ein Hahn verirrt, praegen ebenfalls das Landschaftsbild. Auch einen kleinen Affen haben wir gesehen, der vor einer Art Privat-Zoo sein Unheil Trieb. Zum Dank fuer Lauras Fuehrsorglichkeit, ihn fuer ein paar Augenblicke aus der Tristesse eines schnoeden Affenlebens heraus auf ihren Arm zu nehmen, schiss er ihr auch sogleich auf die neu gekauften Flip Flops.

Das Wetter hier ist ziemlich gut. Die Sonne knallt nicht permanent, sondern meist ist es etwas bedeckt, sodass es sich perfekt chillen laesst. Die ersten Taucherfahrungen haben wir nun schon hinter uns und haben auch schon die theoretische Pruefung mit Bravur bestanden. Da wir uns waehrend der Pruefung austauschen konnten, uns die Antworten teilweise gesagt wurden und wir zudem noch das Buch benuzten konnten war dies keine Schwierigkeit.
Das Gefuehl unter Wasser zu schweben ist wirklich einzigartig. Man fuehlt sich wie ein Astronaut auf einem anderen Planeten. Waehrend man so schwerelos umhertreibt, umgeben von diversen Korallenriffen und Fischschwaermen, uebermannt einen das Gefuehl von Leichtigkeit und Schwerelosigkeit (Jane: Ich denke bei mir kommt die Leichtigkeit erst, wenn ich mehr Erfahrung im Tauchen habe und keinen Gedanken an Atemgeraet und Co. verschwende...).
Auch, wenn wir nicht den enthusiastischsten Tauchlehrer hatten, die Sicht auf Koh Tao ziemlich schlecht war und statt dem Open Water- nur das Scuba-Zertifikat erreicht haben, so moechten wir doch in Australien wieder tauchen. Etwas verwundert waren wir darueber, dass die Fische anscheinend gar keine Angst vor uns hatten und nicht wegschwammen.

Nach den taeglichen Aktivitaeten fanden sich die Leute aus den Tauchschulen dann meistens zusammen, um ins Restaurant zu gehen, da selber kochen hier nicht ueblich ist. Das kommt uns gelegen, da die thailaendische Kueche ebenfalls goettlich ist. Fuer umgerechnet 1,70 Euro (ein Euro entspricht im Moment 45,2 thailaendischen Baht) kann man sicher hier an Green Curry, Tom Yam Gung (das ist eine saeuerliche Suppe mit Meeresfruechten, Ingwer und Zitronengras), Pad Thai (die thailaendische Version von gebratenen Nudeln), oder Banana-Pancakes laben. Fuer die taegliche Vitamin-Zufuhr ist auch gesorgt, da ueberall am Strassenrand Verkaeufer frische, tropische Fruechte anbieten. Teilweise von sehr kurioser Beschaffenheit, weshalb wir schon so manches Frucht-Photo geschossen haben. Nach dem Essen zieht man dann meist noch weiter in eine der auf Pfaehlen errichteten Strandbars. Wir haben schon unsere Stammbar gefunden: die Eazy Bar. Alles ist so, wie der Name vermuten laesst. Die Leute chillen unter freiem Himmel auf Liegekissen, man blickt auf das Meer und vor einem weidenaehnlichen Baum, der sich ueber die Bar woelbt, haengen viele Schwarzlicht-Roehren, Lichterketten und grelle Neonbilder. Wenn man da so sitzt, umgeben von Palmen, den netten Leuten, der guten Musik und dem funkelnden Sternenhimmel , ist es wie im Paradies. Wir haetten niemals geglaubt, dass man in Thailand so leicht Drogen konsumieren kann, so wie hier die Johnnys im Sekundentakt ueber die Theke fliegen. Umgerechnet zwei Euro bezahlt man hier fuer einen schon fertig gedrehten Joint, den man beim Kellner bestellt.


Die ersten Tage unseres Aufenthalts auf Koh Tao verbrachten wir im Hotel, welches im Preis fuer den Tauchschein mit inbegriffen war. Nun wohnen wir aber mit Will, einem franzoesischen Couchsurfer, der hier Tauchunterricht gibt, zusammen in einem kleinen Bungalow.
Was ungewoehnlich ist, sind die sanitaeren Anlagen, an die man sich erstmal gewoehnen muss. Es gibt weder eine Spuelung, noch Toilettenpapier und meistens ist die Toilette einfach nur ein Loch. Statt Papier nutzt man hier einen Wasserhahn und zum spuelen schaufelt man Wasser aus einer Regentonne. Die Thailaender scheinen sich nicht daran zu stoeren, immer ein nasses Hoeschen zu haben. Naja, zumindest ist diese Methode umweltfreundlicher.

Nicht so weit entfernt von Koh Tao befinden sich noch weitere Inseln, wie beispielsweise Koh Samui oder Koh Phangan. Auf letzterer verbrachten wir uebrigens Sylvester. Die Full Moon Parties sind eines der Aushaengeschilder dieser Insel. Sie wurden uns als "Mekka der Backpacker" beschrrieben. Als wir ankamen, war unsere Stummung erst mal im Eimer. Zum Einen, weil die Speedboatfahrt sich als absoluter Horror darstellte und man alle paar Meter jemanden ueber einer Kotztuete gebeugt sah, zum Anderen, weil es auf Koh Phangan in Stroemen goss und von Beachpartystimmung keine Rede sein konnte. Ausserdem hatte sich Laura beim Alkoholkauf leicht verkalkuliert, so dass es noch in den Sternen stand, wie sie die Rueckfahrt finanzieren, geschweige denn den Eintritt fuer die Party bezahlen sollte.
Die Sache mit dem Eintritt erledigte sich dann auf "Laura-Manier" von selbst...und fuer die Rueckfahrt fand sich ein eifriger Spender. Gesegnet sei er.
Die Party war definitiv eine der groessten und besten, die wir erlebt haben.
Der Strand war riesig. Ueberall sah man Feuertaenzer mit Pois, neonbemaltes, im Schw
arzlicht leuchtende Menschen, Feuerwerk am Himmel und gut gelauntes Partyvolk aus aller Herren Laender. Fuer fast jeden Musikgeschmack war etwas dabei, von Drum 'n' Base, ueber Elektro, zu R 'n' B. Was unsere Aufmerksamkeit erregte, war, dass an manchen Bars brennende Seile aufgespannt wurden, in die sich verrueckte Leute stuerzten, um Seil zu springen. Natuerlich war es immer schon im Vorraus klar, dass sich das Seil bei so vielen Menschen verfangen und es in Verbrennungen enden wuerde ( die Hose eines kuehnen Seilspringers fing sogar Feuer.), nichtsdestotrotz sprangen die Leute immer wieder voller Elan in die Flammen.
Getrunken wurde hier nicht aus Glaesern, sondern aus den sogenannten Buckets, die typischerweise SangSom(Thai-Whiskey) und RedBull enthalten.


Nun, wo wir Thailand verlassen haben, wird uns bewusst, wieviel uns das Land eigentlich gegeben hat. Warum wird einem sowas immer erst hinterher so richtig klar? Wenn ich an Thailand, besonders an Koh Tao, denke und an die Leute, die man auf der Strasse getroffen hat und die einen einfach so zum essen eingeladen haben, werde ich(Jane) immer noch wehmuetig. Das Kapitel Asien ist jedenfalls noch nicht abgeschlossen! Es scheint als ob man unverrichteter Dinge abfaehrt und noch etwas fehlt. Irgendwann werden wir in dieses wundervolle Land zurueckkehren, das obwohl es nicht den selben Komfort wie Singapur aufweist, doch soviel Geist und Waerme verkoerpert. Selbst die streunenden Koeter und das Thai-Englisch vermissen wir nun. Vielleicht laesst es sich waehrend des Studiums noch mal einrichten, fuer ein bis zwei Monate durch Asien zu reisen- Laos, Kambodscha und Vietnam faszinieren und sehr- bzw. auch Thailands Norden zu bereisen.